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Lettische Finanzaufsicht verspricht: Lettland wird nicht Zypern
04.04.2013


Citadele-BankDie Nachrichtenportale berichten in den letzten Tagen, dass Anleger zypriotischer Banken Millionen in andere Länder transferiert hätten, um der EU-Zwangsabgabe zu entkommen. Auch Lettland wird als Zufluchtsort des fliehenden Kapitals genannt. Die mittlere Baltenrepublik grenzt an Russland. Zypern gilt als Steueroase russischer Oligarchen. Kristaps Zakulis, Vorsitzender der staatlichen Aufsicht für Finanz- und Kapitalmärkte (Finanšu un kapit?la tirgus komisija, FKTK) wandte sich am 21.3.13 gegen journalistische Spekulationen, dass nun ausländische Geldströme unkontrolliert auf lettische Konten gerieten: „Es besteht kein Grund, davon auszugehen, dass in den kommenden Tagen ein großer Geldstrom aus unbekannten Quellen auf dem lettischen Finanzsektor eintrifft, denn Lettland stellt eine der höchsten Anforderungen an die Überprüfung ausländischer Kunden, dazu gehört auch eine gründliche Erkundigung des Klienten selbst. Ebenso falsch ist es, dass Lettland zu einem Zypern Nr. 2 werden könnte, denn der Umfang der Finanzsektoren der beiden Länder und ihre Bedeutung für die Wirtschaft ist recht unterschiedlich. Der Bereich der Finanzdienstleistungen, zu ihnen zählt der Bankensektor und die mit ihm verbundenen Finanzdienstleistungen, beträgt in Zypern 40 Prozent vom Bruttoinlandprodukt, in Lettland hingegen insgesamt nur 3 bis 3,5 Prozent.“ Zakulis erläuterte, dass die Kontoeröffnung für Nichtletten kontrolliert werde. Die Webseite der FKTK beschreibt die Schritte der Überprüfung, die eine Woche dauert.

Die Zentrale der Citadele-Bank in Riga. Sie ging aus der Parex-Bank hervor, die 2009 bankrott war und vom Staat übernommen wurde. Damals beklagte Regierungschef Ivars Godmanis, dass die lettische Bankenaufsicht die Gefahr, die von den Finanzmärkten ausging, nicht erkannt habe, Foto: LP

 

Lettische Banken sind zur Überprüfung verpflichtet

Die Kontoeröffnung und -kontrolle erfolgt in folgenden Schritten:

1. Die Bank identifiziert ihren Kunden und erhält dafür von ihm alle erforderlichen Informationen, um eine Kontrolle vornehmen zu können.

2. Falls die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens nicht mit Lettland verbunden ist, dann muss die Bank gemäß den FKTK-Vorschriften eine gründlichere Erkundigung des Klienten vornehmen (darunter Informationen über die Geschäftstätigkeit, über die wichtigsten Geschäftspartner, der Umfang geplanter Geschäfte und Herkunft des Geldes). Aufgrund der erhaltenen Informationen entscheidet die Bank über eine Kontoeröffnung oder -nichteröffnung.

3. Auch nach der Kontoeröffnung muss die Bank jene ausländischen Kunden beaufsichtigen, die keine Geschäfte mit der lettischen Wirtschaft vornehmen. Sie stehen unter verstärkter Kontrolle, wenn der monatliche Kreditumfang 200.000 Lats (284.427 Euro), bzw. der Jahreskreditumfang 2.000.000 Lats übertrifft.

Die FKTK weist darauf hin, dass die lettische Regelung den Direktiven der EU und internationalen Empfehlungen gegen Geldwäsche entspreche.

 

Externer Linkhinweis:

FKTK: Latvij? ir augstas pras?bas nerezidentu naudas pl?smas kontrol?




 
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