Ganz dem Image eines baltischen Tigerstaates entsprechend, wartet Lettland nicht erst auf den Mai, der dann alles neu macht. Nein. Entschlossen reißt die kleine Ostseerepublik bereits am 1. Februar das Steuer herum. Seit diesem Datum nämlich muß im lettischen Festnetz vor die bisherige siebenstellige Telefonnummer eine "6" vorweggewählt werden. Allerdings "funktionieren" für eine Übergangszeit bis zum 31. Juli und damit nur teilweise in die Urlaubssaison hinein sowohl die alten als auch die neuen Nummern. Danach gelten nur noch acht Ziffern. Die Umstellung verdankt sich vor allem dem ungebremsten Appetit der lettischen Handy-Nutzer, die schneller als gedacht den Vorrat an verfügbaren Nummern aufgebraucht haben. Nun stehen jeweils 10 Millionen neue Nummern im Festnetz- und im Mobil-Bereich zur Verfügung (Diena, 31. Januar). Schaumermal, wie lange die bei 2,5 Millionen Einwohnern reichen werden...

 

Weniger freuen wird die Verbraucher an den Ufern der Daugava allerdings eine andere Nachricht: der Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr in Riga kostet seit dem 1. Februar 0,30 Santimi (umgerechnet 0,43 Euro) - und damit satte 50% mehr als noch am Tag zuvor. Die Rigaer Verkehrsbetriebe hatten ursprünglich eine Anhebung auf 0,40 Santimi verlangt und dies mit den gestiegenen Kosten vor allem im Energiebereich begründet. Der zuständige Regulator hatte diesen Antrag jedoch verworfen und zurechtgestutzt. Jetzt hoffen die Verkehrsbetriebe auf einen Nachschlag aus dem Stadtsäckel (Diena, 1. Februar).

-OJR-