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Lettland: Droht allen Einreisenden demnächst der PCR-Test?
30.11.2021


Meinungsverschiedenheit zwischen Gesundheits- und Verkehrsminister

PCR-Test-Labor, Foto: IAEA-Imagebank CC BY 2.0, Link

Die lettische Regierung erwägt angesichts der Aufregung über die neue Omikron-Variante, alle Einreisende zu PCR-Tests zu verpflichten. Bislang konnte sich das Kabinett nicht einigen, aber der Plan ist noch nicht vom Tisch.


Es ist nachvollziehbar, dass Regierungen in Pandemiezeiten den Reiseverkehr vermindern wollen. Passagiere und Fahrgäste müssen schon manche Hürde überwinden: Covid-19-Zertifikat, Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln, Anmeldung beim nationalen Covid-Einreiseportal, eventuell Quarantäne. Nun könnte eine weitere kostspielige und für manche vielleicht unüberwindliche organisatorische Hürde hinzukommen: Der Nachweis eines negativen PCR-Tests, der vor der Abfahrt durchgeführt und dem Transportunternehmen vorgelegt werden soll und der bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein darf (lsm.lv). Reisende, die im privaten Fahrzeug die Grenze erreichen, wären von dieser Verordnung nicht betroffen. (Vielleicht sollte man lieber vor der Grenze Bus oder Bahn verlassen und zu Fuß oder per Anhalter die Grenze passieren? Über zu Fuß Einreisende wurde offenbar nicht verhandelt).


Das Kabinett konnte sich am Dienstag noch nicht auf diesen Vorschlag des Gesundheitsministers Daniels Pavluts einigen. Er hält es für wünschenswert, eine solche Regelung zumindest für die nächsten Wochen anzuordnen, bis mehr Klarheit über die neue Variante bestehe. Verkehrsminister Talis Linkaits akzeptiert zwar prinzipiell eine Testpflicht, wies aber darauf hin, dass ein Test vor der Abfahrt eine zusätzliche Schwierigkeit für die Betroffenen darstelle. Nicht in allen Ländern sei es möglich, in der genannten Frist einen PCR-Test durchzuführen. Er empfahl, solche Tests am Rigaer Flughafen anzubieten und sie nur stichprobenartig anzuwenden. Pavluts befürchtete bei diesem Vorschlag, dass der Flughafen sich wegen Ansammlungen vor der Teststation selber in einen Corona-Hotspot verwandeln könne. Zudem beharrte er auf einen Test vor der Abfahrt, weil er das Risiko für die Mitreisenden vermindere.


Die Regierung einigte sich zunächst darauf, dass Einreisende nach Ankunft auf dem Rigaer Flughafen sich freiwillig und kostenlos testen lassen können. Finanzminister Janis Reirs schloss nicht aus, dass sich die Regierung bei einer neuen epidemiologischen Lage erneut mit dieser Angelegenheit beschäftigen werde.


UB




 
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