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Lettland: Nach dem 15. November bleiben für Ungeimpfte zahlreiche Beschränkungen in Kraft
10.11.2021


Verkaufsflächen über 1500m² nur noch mit Covid-Zertifikat zugänglich

Ein Gebäudekomplex der Rigaer Stradina-Klinik, Foto: UB

Der Covid-Lockdown der letzten Wochen, der Geschäftsschließungen und nächtliche Ausgangssperren bedeutete, zeigt Wirkung: Die 14-tägige Inzidenzzahl der Neuinfizierten, die am 30. Oktober 2021 den EU-weiten Höchststand von 1801,2 erreichte, hat sich derzeit auf weniger als 1500 verringert (nra.lv). Die überlasteten Kliniken melden einen ersten Rückgang der stationär behandelten Covid-19-Patienten. Es zeigt sich, dass Impfstoffe zwar das Erkrankungs- und Sterberisiko deutlich vermindern, aber nicht vollständig davor schützen: Der Nationale Gesundheitsdienst Lettlands meldete gestern, dass gerade neben 941 ungeimpften auch 510 geimpfte Covid-Patienten erfasst sind. Unter den 46 Patienten, die innerhalb von 24 Stunden an der Infektion gestorben sind, befanden sich allerdings 42, die nicht bzw. nicht hinreichend geimpft waren. 21 der Gestorbenen waren über 79 Jahre, fünf unter 60. Die Ausgangssperre endet am 15. November. Doch auch für die Zeit danach bleiben viele Beschränkungen in Kraft. Das Ministerkabinett hat ein “rotes” und ein “grünes Regime” beschlossen, das fortan für Ungeimpfte zahlreiche Zugangsbeschränkungen vorsieht (lsm.lv).


Das “rote Regime” beinhaltet die Versorgung mit lebensnotwendigen Produkten und Dienstleistungen, von denen auch Umgeimpfte nicht ausgeschlossen werden dürfen: Geschäfte, die Lebensmittel anbieten, Apotheken, Optiker, Tierfutterläden, Zeitungskioske, Postfilialen, Reparatur- und Versorgungsbetriebe, Telekommunikationsanbieter. Ungeimpfte dürfen jedoch keine Niederlassungen in Shopping-Malls aufsuchen, sondern müssen in speziellen Filialen bedient werden.  


Alle Verkaufsflächen, die größer als 1500 m² sind, dürfen nur mit gültigem Covid-19-Zertifikat betreten werden, das gilt auch für den Lebensmittelhandel. Die Discounterkette Maxima erklärte, dass die Hälfte iher Rigaer Filialen größer ist. Pro 25m² Fläche (bei Apotheken: 15 m²) ist ein Kunde zugelassen. Geschäfte dürfen nur soviel Einkaufswagen und -körbe vorrätig halten, wie es die maximal erlaubte Besucherzahl gestattet. Dienstleistungen und Beratungen sollen soweit wie möglich über Internet und Telekommunikation erfolgen. Ist persönlicher Kontakt unumgänglich, soll er nicht länger als 15 Minuten dauern. Für Reisende ist von Bedeutung, dass Tankstellen und die Kassen des Bahnhofs und Busbahnhofs (autoosta) weiterhin ohne Impfzertifikat zugänglich bleiben. Allerdings verlangen Anbieter wie Ecolines ein gültiges Zertifikat oder einen aktuellen Test, um überhaupt eine Fahrt anzutreten (ecolines.net).


Das “grüne Regime” gilt für alle, die ein Zertifikat über hinreichende Impfungen oder über eine überstandene Covid-19-Erkrankung haben. Sie können auch alle übrigen Geschäfte und Kundenbüros besuchen, wo ihr Dokument digital geprüft wird. Läden, Supermärkte und Handelszentren dürfen werktags zwischen 6 und 21 Uhr öffnen. Für einige Anbieter des lebensnotwendigen Bedarfs gelten keine zeitlichen Beschränkungen. Bei öffentlichen Veranstaltungen ist die Besucherzahl auf 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt. Auch Gottesdienstbesucher benötigen ein Covid-Zertifikat. Religiöse Stätten können ohne Nachweise aufgesucht werden, doch die Aufenthaltsdauer ist auf 15 Minuten beschränkt. Spielhallen und Ausstellungen bleiben bis auf weiteres geschlossen. In Schulen findet wieder Präsenzunterricht statt; besondere Bestimmungen sollen größere Schüler-Ansammlungen vermeiden. 

UB 

 




 
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