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Kanadisches Kriegsgerät in Lettland eingetroffen
12.05.2017


Zwei-Prozent-Budget für Kasernenbau und Waffenkauf

Albanische SoldatenDer Nato-Russland-Streit hat Aufrüstung zur Folge. Die Regierungschefs der NATO beschlossen auf dem Warschauer Gipfel 2016, jeweils ein internationales Bataillon in den baltischen Ländern und Polen zu stationieren. Diese Truppen werden in Litauen von der deutschen Bundeswehr angeführt. In Polen übernehmen US-Amerikaner und in Estland Briten das Kommando. Für Lettland werden Kanadier zuständig sein. Am 6. Mai brachte ein Frachter kanadisches Kriegsgerät zum Rigaer Hafen. Ab Juni sollen die etwa 1000 Soldaten des Bataillons eintreffen.

Auch Albanien ist Nato-Mitglied, albanische Soldaten, hier beim Einsatz in Afghanistan, werden sich am neuen Nato-Bataillon in Lettland beteiligen, Foto: Staff Sgt. Shane Hamann, Gemeinfrei, Link

Mindestens 50 Millionen Euro

Die kanadische Ausrüstung wurde in den Tagen danach in polizeilich gesicherten Kolonnenfahrten zum lettischen Militärstützpunkt ?daži weitertransportiert (sargs.lv). Die kanadische Armee schickte neben leichten Panzerfahrzeugen, Geräte für Logistik und Kommunikation auch Baumaterial (YouTube.com). Damit sollen Wohnungen und Werkstätten gebaut werden. Ab Juni kommen die ersten 455 kanadischen Soldaten. Das Bataillon wird mit albanischen, italienischen, polnischen, slowenischen und spanischen Armeeangehörigen ergänzt. Sie sollen gemeinsam mit lettischen Landstreitkräften Manöver durchführen. Leon?ds Kalni?š, oberster Kommandeur der lettischen Armee, betont, dass die Soldaten sich nicht nur in ?daži, sondern auch anderenorts in Lettland aufhalten werden: „Ziel ist es auch, den Einwohnern zu zeigen, dass Lettlands Verteidigung gesichert wird und wir im internationalen Umfeld die eigenen bewaffneten Kräfte und ausländische Soldaten ausbilden können.“ (sargs.lv) Das internationale Bataillon bereitet dem lettischen Fiskus Kosten. Für die ausländischen Waffenbrüder und -schwestern muss noch bis zum Jahresende eine Kaserne fertiggestellt werden. Zudem sollen die angereisten Soldaten Gelegenheit haben, an sportlichen Veranstaltungen teilzunehmen und touristischen Service zu nutzen. Mitgereiste Familienangehörige müssen sich Hotels oder Mietwohnungen suchen. Kalni?š schätzt, dass das Verteidigungsministerium in den nächsten Jahren für ?daži mindestens 50 Millionen Euro bereitstellen muss. Die Präsenz von Nato-Soldaten im eigenen Land ist eine baltische Forderung. Aber die Nato-Russland-Akte gestattet keine beständige Stationierung internationaler Armeen in den osteuropäischen Mitgliedsländern. Deshalb sollen die Soldaten nach einigen Monaten ausgetauscht werden.

Panzerhaubitze

Die österreichische Panzerhaubitze M 109 A5 Ö, Foto: Tuelp - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Der Waffendeal von Malta

Der lettische Verteidigungsminister Raimonds Bergmanis gehört zu jenen in der westlichen Verteidigungsallianz, die darauf drängen, die nationalen Verteidigungsbudgets auf mindestens zwei Prozent des BIP zu steigern. Da ist genügend Geld vorhanden, der österreichischen Armee, die nicht zur Nato gehört, 47 Panzerhaubitzen des Typs M 109 A5 Ö abzukaufen (sargs.lv). Die Waffen aus us-amerikanischer Produktion ließen die Österreicher zwar zwischen 2003 und 2007 modernisieren, wurden danach aber eingemottet. Derzeit üben lettische Soldaten bei der österreichischen Armee den Umgang mit dieser Militärtechnik, die bis zu 30 Kilometer entfernte Ziele treffen kann. Bergmanis hatte Ende April am inoffiziellen Treffen der EU-Verteidigungsminister in Malta teilgenommen. Bei dieser Gelegenheit vereinbarte er mit seinem österreichischen Kollegen Hans Peter Doskozil diesen Kauf. Je nach Ausstattung sollen die gebrauchten Haubitzen zwischen 60.000 und 140.000 Euro kosten. Die Österreicher sollen ab Herbst liefern.

 

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