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Internationales Kunstmuseum Rigas Birza feiert 10jähriges Bestehen mit italienischer Kunst
28.08.2021


Selbstreflexionen einst und heute

Das Kunstmuseum Rigas Birza, Foto: Solarislv, Eigenes Werk CC BY-SA 3.0, Link

 

Am Rande des Domplatzes ziert ein prachtvoller Palazzo im venezianischen Stil die Rigaer Innenstadt. Der deutschbaltische Architekt Harald Julius von Bosse entwarf das Gebäude, das nach dreijähriger Bauzeit 1855 als Haus der städtischen Börse eröffnet wurde. Es stand jahrelang leer; in den Nullerjahren wurde es renoviert, um die Sammlung internationaler Gemälde und Skulpturen, die sich im Besitz des Nationalen Kunstmuseums befinden, in angemessenen Räumlichkeiten zu präsentieren. Das neue Museum behielt den ursprünglichen Namen Rigas Birza. Es verfügt über zahlreiche Werke bekannter Maler und Bildhauer. Einst hatten private Sammler wie Nikolaus von Himsel, Domenico de Robiano oder Friedrich Wilhelm Brederlo ihre Kunstwerke der Stadt übereignet, unter ihnen befinden sich Exponate bekannter Maler wie Anselm Feuerbach, Edvard Munch oder Carl Spitzweg. Auch die größte lettische Sammlung italienischer Werke ist hier zu finden. Doch Rigas Birza widmet sich nicht nur der Vergangenheit. In zahlreichen Ausstellungen können Besucher aktuelle internationale Kunst betrachten. Sein zehnjähriges Bestehen feiert Rigas Birza in Kooperation mit einem der weltweit bekanntesten Museen: den Florenzer Uffizien. Daher ist erstmals in Lettland Jacobo Tintorettos Gemälde “Porträt eines jungen Mannes” zu sehen. Das Bild ist Teil der Ausstellung “Selbst-Reflexion. Tintoretto, Omar Galliani, Lorenzo Puglisi”, die noch bis zum 14. November 2021 am Doma laukuma 6 gezeigt wird. 


Die Ausstellung kombiniert Historisches und Zeitgenössisches. Neben dem vom venezianischen Renaissance-Künstler Jacopo Tintorettos gemalten Porträt können die Besucher die modernen großformatigen Porträts und Reflexionen der zeitgenössischen Künstler Galliani und Puglisi berachten, die bereits in Italien ihre Werke in gemeinsamen Ausstellungen präsentiert haben. Beide sind mit jeweils sieben Bildern vertreten, die laut Kuratorin Astrida Rogule einen “Dialog” schaffen “über die vitalen Grundlagen der Existenz: Die Rolle und der Auftrag jedes menschlichen Daseins in der Welt, das Schöne und Wertvolle, Bedrohungen und Ängste, Mut und Liebe. Obwohl sich die kreativen `Manuskripte` von Galliani und Puglisi unterscheiden, sind sie vereint im Vertrauen darauf, die künstlerische Wahrheit zu entdecken, die die großen italienischen Meister der Renaissance so eindrucksvoll dokumentierten.”


Rogule beschreibt Omar Gallianis Zeichnungen und Gemälde in der Renaissance-Tradition als menschliche Selbstreflexion und die Suche nach dem Wesentlichen, die in seiner Kunst vorherrschten. Sie erkennt dies in der Zerbrechlichkeit und Zartheit im Zusammenspiel von Handlungselementen, des Hintergrundes und der Details seiner Bilder. Bei Puglisi spiele der Rückgriff auf die Renaissance eine spezielle Rolle. Seine Selbstreflexion basieren auf Umschreibungen historischer Kompositionen, wie sie Künstler vergangener Zeiten entworfen haben. Für beide Künstler seien die großen Meister der Vergangenheit eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.


Rogule betont, dass die Ausstellung „Selbstreflexion“ zum 10jährigen Jubiläum, die italienischer Kunst gewidmet sei, ein „wundervolles Geschenk“ für lettische Besucher und ihre Gäste darstelle.

UB 




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