Nachricht des Tages (6.2.07): Korb für NPD aus Riga
06.02.2007
Im Normalfall hätten die wackeren Mannen der Vereinigung Nationaler Kräfte (Nacionalo speku savieniba) in Riga kein Problem mit der Post aus Dresden gehabt. Hat man sich doch ein "machtvolles, freies und gerechtes Lettland" auf die rot-weiß-roten Fahnen geschrieben, und gehört etwa das geifernde Wettern gegen den verderblichen Einfluß von Homosexualität zum guten Ton in der strammen Truppe. Da findet man auch schon ein gutes Wort für die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD): deren Weg sei nicht mit Rosen übersät, schließlich wirke sie in einem Land, das es "noch immer nicht verstanden" habe, mit seiner "tragischen Geschichte zurechtzukommen", und daran gewöhnt sei, "nichts auszulassen, um willfährig alles Nationale im Keime zu ersticken". Aber mit Udo Voigt an der Spitze habe sich nun die Lage zum Besseren gewendet, schließlich sei der Parteichef ja graduierter Politologe und biete "vielen Deutschen eine neue Sicht auf nationale Politik".
So weit, so schlecht. Denn so richtig froh konnte die Nacionalo speku savieniba über die Anfrage aus dem Sächsischen Landtag nicht werden. Die dortige NPD-Fraktion wollte nämlich vor kurzem wissen, ob man zu der Gedenkveranstaltung für die Angehörigen der Lettischen Waffen-SS-Legion am 16. März in Riga vorbeischauen sollte, schließlich hätten ja gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im sogenannten Kurland-Kessel neben der lettischen 19. Division auch mehrere deutsche Verbände gekämpft.
Da hatte man nun den Salat. Zwar organisiert die Nacionalo speku savieniba am 16. März einen Gedenkmarsch vom Rathaus der lettischen Hauptstadt zum Freiheitsdenkmal und eine Konferenz zum Thema "Russische Lügen über die Waffen-SS-Soldaten". Aber eine sich womöglich offiziell gebende Delegation von NPD-Landtagsabgeordneten würde doch zu sehr an Eigendeutung der lettischen Nationalisten rütteln, die Legion habe nichts, aber auch gar nichts mit einem Dienst für Hitler oder mit der berüchtigten SS zu tun.
Da blieb der Nacionalo speku savieniba nur die Notbemse zu ziehen. Mit indirektem Hinweis darauf, daß auch westliche Medien den traditionelle Gedenkmarsch oft genug als Zeichen für eine wiedererstarkende ultrarechte Gesinnung in Lettland zu traktieren pflegen, erklärte Vorsitzender Viktors Birze: "Da den Veranstaltungen am 16. März übersteigerte Aufmerksamkeit gewidmet wird, müssen wir an die Ehre unseres Landes denken. Deshalb haben wir beschlossen, die Mitglieder der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands zu bitten, am 16. März nicht zu uns zu kommen". Eine Teilnahme der Deutschen an den Verstaltungen könne "unterschiedlich interpretiert" werden, weshalb sie nicht erwünscht sei, eierte er hinterher. Daß dies nicht sein Wunschgedanke war, konnte man aber selbst durch die zusammengebissenen Zähne hören (http://www.latvians.lv/modules/articles/index.php?cat_id=6; V-Diena, 31. Januar; Neatkariga rita avize und Latvijas avize, 6. Februar).
-OJR-
Da hatte man nun den Salat. Zwar organisiert die Nacionalo speku savieniba am 16. März einen Gedenkmarsch vom Rathaus der lettischen Hauptstadt zum Freiheitsdenkmal und eine Konferenz zum Thema "Russische Lügen über die Waffen-SS-Soldaten". Aber eine sich womöglich offiziell gebende Delegation von NPD-Landtagsabgeordneten würde doch zu sehr an Eigendeutung der lettischen Nationalisten rütteln, die Legion habe nichts, aber auch gar nichts mit einem Dienst für Hitler oder mit der berüchtigten SS zu tun.
Da blieb der Nacionalo speku savieniba nur die Notbemse zu ziehen. Mit indirektem Hinweis darauf, daß auch westliche Medien den traditionelle Gedenkmarsch oft genug als Zeichen für eine wiedererstarkende ultrarechte Gesinnung in Lettland zu traktieren pflegen, erklärte Vorsitzender Viktors Birze: "Da den Veranstaltungen am 16. März übersteigerte Aufmerksamkeit gewidmet wird, müssen wir an die Ehre unseres Landes denken. Deshalb haben wir beschlossen, die Mitglieder der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands zu bitten, am 16. März nicht zu uns zu kommen". Eine Teilnahme der Deutschen an den Verstaltungen könne "unterschiedlich interpretiert" werden, weshalb sie nicht erwünscht sei, eierte er hinterher. Daß dies nicht sein Wunschgedanke war, konnte man aber selbst durch die zusammengebissenen Zähne hören (http://www.latvians.lv/modules/articles/index.php?cat_id=6; V-Diena, 31. Januar; Neatkariga rita avize und Latvijas avize, 6. Februar).
-OJR-
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