Zum 155. Geburtstag des Malers Janis Rozentals
19.03.2021
Eine Persönlichkeit mit eigener Weltsicht und eigenem Empfinden
Rozentals, Selbstporträt, 1900, Foto: Neaizsargāts darbs, Saite
Dass dereinst der Platz vor dem Nationalen Kunstmuseum Rigas nach ihm benannt und von seinem Denkmal geziert würde, das war zu Beginn dieses Malerlebens kaum vorauszusehen. Janis Rozentals kam am 18. März 1866 in der kinderreichen Familie des Schmieds Mikels und seiner Frau Lavize in Saldus zur Welt. Die Eltern schätzten Bildung, Mikels hatte sich selbst Lesen und Schreiben beigebracht. Aber Janis musste den Besuch der Gemeindeschule abbrechen, weil das Geld nicht reichte. Als Vierzehnjähriger begab er sich nach Riga, um Arbeit zu suchen. Er jobbte als Verkäufer und Buffetdiener, schließlich fand er eine Lehrstelle beim Maler Juliuss Celevics, außerdem nahm er Zeichenunterricht an der deutschen Gewerbeschule. 1888 gewann Rozentals für die Zeichnung einer Gipsbüste die Silbermedaille der Petersburger Kunstakademie. Das spornte ihn an, in die russische Hauptstadt zu ziehen und das Studium an dieser Akademie zu wagen.