Lettisches Centrum Münster e.V.

   

Aufpoliertes Soldatendenkmal in Riga
09.05.2007


Wie jedes Jahr feiert Russland heute am 9. Mai den Sieg über Nazi- Deutschland. Auch in Riga bereitete man sich auf diesen bedeutsamen Tag vor. Im Siegesspark (uzvaras parks) am Ufer der Düna werden sich heute am Sockel der Siegessäule zahlreiche Menschen versammeln und Blumen für die gefallenen russischen Soldaten niederlegen. Zwischen 20 und 30 Tausend Menschen werden erwartet. Anders als in Estland hegt der lettische Staat keinerlei Absichten dieses Denkmal oder auch andere russischen Kriegerdenkmäler im Lande mitsamt den Gebeinen der Gefallenen umzusetzen.

 
Um den Beitrag der Roten Armee an der Befreiung Europas vom NS-Regime zu würdigen, ließ Stalin die deutsche Kapitulation nochmals im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterzeichnen. In Anwesenheit von Marschall Georgi K. Schukow ratifizierten hochrangigen deutschen Militärs  wie Wilhelm Keitel, Hans-Georg von Friedeburg und Hans-Jürgen Stumpff die Kapitulationsurkunde für alle Wehrmachtsteile kurz nach null Uhr in der Nacht zum 9. Mai. Nun war der Krieg, in dem fast 9 Millionen sowjetische Soldaten ihr Leben ließen, auch endlich im Osten offiziell beendet.

Die Stadtverwaltung von Riga hatte bereits im Vorfeld und in Ansehung der Probleme in Estland, 2000 Lats zur Säuberung des Kriegerdenkmals zur Verfügung gestellt. Dieses Geld kann sich die Stadt nun gar sparen; ein lettisches Privatunternehmen hat sich des Denkmals auf Eigeninitiative angenommen und auf eigene Kosten die Inschriften vor der Siegessäule von Graffiti Schmierereien befreit.
 
Denkmal
Foto:Skulptur vor Siegessäule 

Schon bevor in Estland die Umsetzung des sowjetischen Kriegerdenkmals  Ausschreitungen bei der russischen Minderheit verursachte, erklärte der lettische Außenminister Artis Pabriks, dass Lettland die sowjetischen Kriegsdenkmäler ehren werde und man nicht beabsichtigte diese umzusetzen.  Gleichzeitig verteidigte der lettische Außenminister die Umsetzung des sowjetischen Kriegerdenkmals durch die estnische Regierung als „eine interne Angelegenheit eines demokratischen und souveränen Staates.“
-JvR-



 
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